Organismus & Körper
Eine lebendige Einheit
Der Mensch wird in der Gestalttherapie als organismische Einheit betrachtet. Als Organismus umfasst er folgende Dimensionen, welche mit- und ineinander vernetzt sind und sich wechselseitig beeinflussen:
- die Gesamtheit aller biologischen Prozesse
- die Gesamtheit des Seelischen, d.h. alle Prozesse des Fühlens und Wollens, Motivationen, schöpferische Impulse u.s.w.
- der Gesamtheit des Geistes, d.h. die erkenntnismäßigen Prozesse, persönliche Werte, Glaubenshaltungen, moralische Einstellungen etc.
Im Organismus gründet die Vitalität und Lebendigkeit menschlichen Seins. Das Lebendige drückt sich:
- in den Emotionen, in denen ein Angerührt-Sein und Bewegt-Sein spürbar und sichtbar wird (innere Bewegung)
- im Motorisch-körperlichen (Bewegung im Raum)
- in einer flexiblen und elastischen Beweglichkeit des Geistes als auch
- in den dialogischen Bewegungen im sozialen Raum aus.

»Da gibt es eine Stimme, die keine Worte benutzt – höre ihr zu.«
In der Arbeit mit dem Körper geht es darum die Wahrnehmung für den eigenen Körper zu vertiefen und folgende Phänomene genauer in den Fokus zu nehmen:
- Körperempfindungen
- innere Regungen
- körperliche Spannungen
- »Atmosphären«
- Handlungsimpulse oder Handlungsbereitschaften
Die Einbeziehung des Körpers in der praktischen Arbeit bietet eine zusätzliche Möglichkeit, mit der eigenen Lebendigkeit und mit dem eigenen Potenzial in Kontakt zu kommen, mit ihnen zu experimentieren, ihnen »eine Stimme« zu geben und sie in die Persönlichkeit zu integrieren. Die Fokussierung auf die Aspekte des körperlichen Erlebens unterstützt den Prozess der Selbstregulation und verändert positiv das eigene »Sein in der Welt«.